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482 Route 74. KAIRO. Alt-Kairo. die Fortsetzung der Schâria Fum el-Chalîg (Pl. A 7; S. 477).
Gleich am Anfang der Straße steht l. ein sechseckiger Wasserturm,
der Kopf der von dem Sultan El-Ghûri (S. 471) erbauten alten
Wasserleitung
(arab. El-Kanâtir), deren 20m h. Ruinen sich in
einer gebrochenen Linie bis zum Bâb el-Karâfe (Pl. E 7) hinziehen.

Etwa 5 Min. jenseit der neuen Abbasbrücke (S. 483) zweigt l. die
Schâria Gâruia Amr nach dem alten malerischen Koptenkloster
Dêr Abû Sefên und nach der Amru-Moschee (s. unten) ab.

In dem ärmlichen Städtchen Alt-Kairo (Masr el-Kadîme,
S. 465) verfolgen wir vom Endpunkt der Straßenbahn die Straße
noch ein Stück weiter bis zu der Abfahrtstelle der Dampffähre
nach Gîze (S. 483). Hier l. an der Polizeistation vorüber, dann in
der Schâria es-Saghîr abermals l. nach der Haltestelle St-Georges
der Helwâner Bahn (S. 461).

Von dem römischen Kastell Babylon (S. 465), an der Ostseite
der Bahngeleise, sind noch einige Außenmauern und an der SW.-
Seite
ein Tor mit zwei vorspringenden Türmen übrig.

Das Innere des Standlagers bildet jetzt das hauptsächlich von
Kopten bewohnte Dorf Kasr esch-Schama, mit einer Synagoge,
fünf altertümlichen koptischen Kirchen (El-Moallaka, Abu Serge
u. a.) und dem griechischen Kloster St-Georges (Westseite). Ein-
gang
u. a. zwischen diesem Kloster und einem alten Festungsturm.

Von der Nordecke des Standlagers erreicht man, an den Schutt-
hügeln
von Fostât (S. 465) entlang, in 10 Min. die von Friedhöfen
und Töpfereien (Fabriken der Kullen gen. porösen Wasserkrüge)
umgebene Amru-Moschee, deren Westfassade mit ihrer weiß-roten
Streifendekoration weithin leuchtet.

Die Gâmia Amr Ibn el-Âsî, von den Europäern gewöhnlich
Amru-Moschee genannt, hat ihren Namen von dem S. 465 er-
wähnten
Feldherrn des Kalifen Omar, doch ist von dem ursprüng-
lichen
, 642 wohl aus Lehmziegeln errichteten kleinen Gebäude keine
Spur mehr vorhanden. Erneuerungen und Umbauten haben u. a.
698 und 827, sowie 1172 unter Saladin stattgefunden, nachdem beim
Anmarsch König Amalarichs von Jerusalem 1168 Fostât eingeäschert
worden war. Neue Restaurationen werden aus den drei folgenden
Jahrhunderten gemeldet. Die beiden Minarette sind modern.

Das Innere, ein ungeheures, nicht ganz regelmäßiges Rechteck von
120 × 108m, macht noch heute trotz dem argen Verfall durch seine Größen-
Verhältnisse
einen bedeutenden Eindruck. Das sechsschiffige Sanktuarium
weist 21 spitzbogige Arkadenreihen in der Richtung der Kibla (S. 71) auf,
die drei äußersten Säulenreihen setzen sich beiderseits im nordöstl. und
südwestl. Lîwân fort, sind aber hier bis auf die Basen zerstört. Der Lîwân
der Eingangsseite ist einschiffig. Die ohne Rücksicht auf Gleichartigkeit
zusammengestellten römischen und byzantinischen Säulen, angeblich früher
366 an Zahl, stammen aus Memphis (S. 487).

In der Mitte des jetzt baumbepflanzten Hofes steht eine Hanefîje
(XVIII. Jahrh.). Auch das moderne, von Abbas I. (1849-54) in der Nord-
ecke
des Sanktuariums errichtete angebliche Grab des Schêch Abdallah,
Amr’s Sohn, ist ohne Interesse. An der noch fast unversehrten SW.-Wand